Defekte Einspritzventile: Ursache Gasbetrieb?

Der CLS ist in der Werkstatt, die erste Rückmeldung lautete defekte Einspritzventile des Benzinkreislaufs. Man hat zunächst alle Benzin-Einspritzventile untereinander getauscht um festzustellen, welche Ventile ursächlich sind. Dabei hat man einen Defekt an zwei Benzin-Einspritzventilen festgestellt. Diese müssen nun ersetzt werden, Kostenpunkt 80 Euro pro Stück. Der Meister empfahl mir, gleich alle acht Einspritzventile (eines pro Zylinder) zu erneuern. Als Begründung führte er an, es könne gut sein, dass auch die restlichen Einspritzventile in der nächsten Zeit den Geist aufgeben könnten. Der Gasumbau sorge für ein geändertes Nutzungsprofil der Ventile (nur Warmlaufen bis zum Umschalten in den Gasbetrieb) und für diese Anforderung sei die Einspritzanlage schliesslich nicht ausgelegt. Das klingt plausibel, die Benzin-Einspritzanlage absolviert de facto ausschliesslich „Kurzstreckenfahrten“. Aber in Anbetracht der Material- und Arbeitskosten für das Austauschen aller acht Einspritzventile habe ich mich nur für das Austauschen der beiden defekten Ventile entschieden.

Kaltstartproblem auf wundersame Weise erledigt

Die Vermutung, dass Einspritzdüsen defekt sein könnten, hat sich nicht erhärtet: Seitdem wir den CLS aus der Werkstatt abgeholt haben, treten die Kaltstartprobleme auf wundersame Weise überhaupt nicht mehr auf. Selbst wenn das Fahrzeug nach dem Betrieb mit Flüssiggas abgestellt wurde, springt der Motor am nächsten Morgen einwandfrei wieder an. Eine Rücksprache mit der Werkstatt brachte die Erklärung, dass die Probleme dann wohl vermutlich doch vom Schlauch des Luftmengenmessers verursacht wurden. Dieser wurde bei der Suche nach der Ursache für den Gasgeruch im Innenraum angeblich nicht wieder korrekt angeschlossenen. Hier drängt sich nun der Verdacht auf, dass bei diesem ersten Werkstattaufenthalt geschlampt wurde und die daraus resultierenden Probleme nun einfach unter den Teppich gekehrt wurden. Uns soll es recht sein, wenn der CLS nur tadellos funktioniert. Das tut er ja nun wieder und außer Zeitaufwand, Nerven und 350km Fahrerei ist die Angelegenheit kostenlos für uns geblieben.

OBD-Leuchte und Kaltstartprobleme

Gibt es etwas ärgerlicheres als ein Auto, das gerade aus der Werkstatt kommt und plötzlich Probleme macht, die es vor dem Werkstattaufenthalt nicht gab? Nur 20 Stunden nach dem Abholen zickt der CLS beim Anlassen am Mittwoch Morgen, der Motor dreht kurz auf 1500 Touren hoch, bevor er sich entschliesst, doch lieber wieder auszugehen. Nach dem zweiten Start bleibt der Motor zwar an, dafür gibt es Leerlaufschwankungen an der Ampel und plötzlich geht nach 15km Fahrt sogar die gelbe OBD-Leuchte für das Motormanagement an. Das Handbuch rät dazu, umgehend den nächsten Service-Stützpunkt aufzusuchen. Hatte ja sowieso gerade nichts besseres vor, also auf zu Mercedes-Benz um den Fehler auslesen zu lassen und der Sache auf den Grund zu gehen.

Dort sorgt der Fehlercode für etwas Verwirrung, speziell weil unser gasgetriebenes Fahrzeug seit dem Umbau in Punkto Motortechnik sowieso ausschließlich in Chemnitz betreut werden darf. Ein kurzes Telefonat mit Chemnitz bringt einen Lösungsansatz: Man solle prüfen ob der Anschlussschlauch des Luftmengenmessers wieder korrekt befestigt wurde. Das ist in der Tat scheinbar versäumt worden – nach dem Richten des Anschlusses, dem Löschen des Fehlers und einer kurzen Testfahrt bleibt die OBD-Leuchte aus. Ich bekam noch den Hinweis mich direkt nach Chemnitz zu wenden, falls das Problem wieder auftreten sollte. An dieser Stelle einmal einen lieben Gruß und ein herzliches Dankeschön nach Annaberg, wo man stets sehr um uns bemüht ist 🙂

Aber wurde das Problem damit gelöst? Denkste – am nächsten Morgen gibt es wieder massive Probleme beim Kaltstart, diesmal bleibt der Motor sogar erst beim dritten Versuch an. Beim anschließenden Telefonat mit dem Werkstattmeister fragt der mich, wann das letzte Mal Benzin in den CLS getankt wurde – der CLS startet immer mit Benzin (ambivalenter Betrieb) und alter Treibstoff könnte derartige Probleme beim Start verursachen. Das weiss ich und fülle deswegen auch immer nur max. 20 Liter Benzin ein – das letzte Mal, als ich am Montag im Benzinbetrieb den Wagen in die Werkstatt fuhr, also kurz bevor Mercedes-Benz ihn in die Finger bekam. Jedenfalls brachte ich den CLS gestern also wieder nach Chemnitz, damit man am heutigen Morgen das Kaltstartproblem reproduzieren und untersuchen kann.

Zusammengefasst: Montag brachte ich mein Auto wegen Gasgeruch im Innenraum nach Chemnitz, am Dienstag bekam ich ihn mit dem Hinweis wieder, dass eine kleine Undichtigkeit am Befüllstutzen im Kofferraum behoben wurde. Mittwoch war ich wegen der OBD-Anzeige wieder zweieinhalb Stunden im Autohaus und am Donnerstag musste ich den Wagen erneut nach Chemnitz schaffen. Heute darf ich aller Voraussicht nach meinen Wagen wieder in Chemnitz abholen. 5x Mercedes-Benz an 5 aufeinander folgenden Tagen – das ist mein persönlicher neuer Rekord. Dass ich gerade ein klein wenig angepisst bin, ist wohl sicher nachzuvollziehen…

Undichtigkeit hinter dem Befüllstutzen

Die Werkstatt hat das Problem des Gasgeruchs im Innenraum gleich gestern noch gefunden – es gab eine Undichtigkeit hinter dem Befüllstutzen, genauer an der Innenseite der Karosserie zwischen LPG-Tankanschluss und Gastank. Auf diese Weise konnte das Flüssiggas dann auch in den Innenraum gelangen. Das Leck wurde gestern repariert und das Auto blieb letzte Nacht in einer Halle von MB stehen damit heute früh noch einmal mit dem Gasdetektor (häufig liebevoll als Schnüffelgerät bezeichnet) überprüft werden konnte ob auch tatsächlich kein Treibstoff mehr entweicht. Der Test verlief positiv, man hat dem Innenraum noch einen Geruchneutralisator verpasst, schön gesaugt und gewaschen und nun steht mein CLS schon wieder im Carport. Lt. Aussage von Schloz Wöllenstein in Chemnitz greift in diesem Fall die Gewährleistung, damit bleibt der Zwischenfall kostenlos für mich – bis auf den Ersatzwagen, den sie mir eventuell in Rechnung stellen wollen. Hier das letzte Wort ganz sicher noch nicht gesprochen, denn ich hätte den Wagen ja auch bei mir zuhause aufladen und in die Werkstatt abtransportieren lassen können 😉

Gasgeruch im Innenraum!

Der CLS befindet sich im Moment in der Werkstatt weil im Innenraum ein starker Gasgeruch wahrzunehmen ist. Meine Frau hat schon des Öfteren angemerkt, dass es im Fahrzeug nach LPG riechen würde – besonders seit der Umstellung der Gaszapfstellen auf die Wintermischung, deren höherer Butananteil sich auch extrem auf den Geruch auswirkt. Ich habe die Wahrnehmungen meiner Frau bislang damit abgetan, dass ich selber nichts davon bemerkt habe und dass sie eventuell etwas riechen würde weil der Tankadapter im Kofferraum gelagert wird.

Nun stand der CLS aber witterungsbedingt 10 Tage still und beim Öffnen des Fahrzeugs drang mir tatsächlich der unverkennbare LPG-Geruch aus dem Fahrzeuginnenraum in die Nase. Wir haben das Fahrzeug daraufhin erstmal gut durchgelüftet und dann wieder verriegelt um nach einer Weile erneut zu prüfen ob sich Gas im Innenraum ansammelt. Nach vier Tagen mussten wir jedoch feststellen, dass der Innenraum wieder nach LPG riecht und haben gleich einen Termin bei dem Autohaus vereinbart, das die Flüssiggasanlage im April 2012 eingebaut hat. Heute morgen haben wir das Fahrzeug erst gut gelüftet und dann sicherheitshalber im Benzinbetrieb in die Werkstatt gefahren. Nun sind wir gespannt was bei dem Werkstattaufenthalt herauskommen wird – ob die Undichtigkeit ausfindig gemacht werden kann aber vor allem, ob sich dies als Garantie- oder Gewährleistungsfall für die Werkstatt erweist. Update folgt natürlich.