Ganz ohne Benzin geht es nicht

Ein Aspekt wurde von mir bislang vernachlässigt: Obwohl auf Flüssiggas umgerüstet benötigt der CLS regelmäßig Superbenzin, zumindest zum Anlassen des Motors. In der Regel schaltet die Steuerung bei einem Kaltstart nach ca. 3km Fahrstrecke auf Gasbetrieb um – wenn der Motor optimale Betriebsbedingungen erreicht hat. Je niedriger die Außentemperaturen desto länger dauert es bis auf LPG umgeschaltet wird. Doch auch der warme Motor wird IMMER mit Superbenzin gestartet auch wenn wenige Augenblicke später sofort auf Gas umgeschaltet wird. Bedingt durch diesen sogenannten ambivalenten Betrieb geht ohne Benzin an Bord rein gar nichts.

Es fallen also immer auch Kosten für Startbenzin an. Diese Kosten exakt zu beziffern ist schwer möglich denn wie geschildert verbraucht jedes Anlassen des Motors Super. Dabei ist völlig irrelevant ob ein einmal angelassenes Fahrzeug anschliessend 3km oder 300km bewegt wird. Um den Wert dennoch irgendwie in meinen aktuellen Daten darzustellen habe ich gerade einen durchschnittlichen Superverbrauch von 0,46 Litern bzw. 0,76 € auf 100km errechnet. Aussagekräftig sind diese Daten jedoch auf Grund des Geschilderten nicht wirklich, interessanter sind da vielleicht die Zeiträume zwischen den Tankvorgängen:

Um zu vermeiden, dass der Super-Kraftstoff im Tank überlagert betanke ich den CLS in aller Regel mit maximal 20 Litern Benzin. Seit der Umrüstung im April 2012 bis heute, Januar 2013, ist das genau fünf Mal passiert – im Schnitt fahre ich nur alle zwei Monate an eine Tankstelle um Benzin zu tanken.

Das erste Mal an der Gas-Tankstelle

Eines haben alle Tanks gemeinsam – egal ob mit Benzin, Gas oder Petroleum gefüllt: Irgendwann sind sie leer. Bei mir war es heute soweit, die Erstbefüllung durch den Umrüster neigte sich dem Ende zu und ich musste zum ersten Mal eine Gas-Tankstelle besuchen.

Der Tankvorgang ist schon ein wenig umständlicher als beim Benzin: Zunächst muss die Kappe vom Befüllanschluss abgedreht werden, dann muss ein Adapter auf den Befüllanschluss geschraubt werden. Anschließend kann man die Zapfpistole auf den Adapter schrauben und den Hebel des Zapfhahns wie bei einer Benzin-Pistole arretieren. Der Schlauch ist fest verbunden und der Hahn geöffnet – was jetzt folgt ist ein sinnloser Akt: An der Zapfsäule gibt es einen Knopf und der Tankvorgang wird nur durchgeführt solange dieser Knopf gedrückt bleibt. Bei 90 Litern Gas steht man da gut und gerne zwei Minuten und muss einen blöden Knopf auf Augenhöhe drücken.

Dieses kleine Ärgenis ist aber in dem Moment vergessen, in dem man die Quittung aus dem Ausgabefach entnimmt: 88,43 Liter LPG für 70,66 Euro brutto (~59 Euro netto). Das kann sich sehen lassen 😀

Jetzt muss nur noch die Zapfpistole entriegelt, abgeschraubt und an die Zapfsäule gehängt, der Adapter abgeschraubt und im Kofferraum verstaut, das Käppchen wieder auf den Befüllanschluss geschraubt und der Tankdeckel geschlossen werden.

Tanken an einer Gas-Tankstelle ist etwas aufwendiger und dauert auch ein wenig länger als bisher – ein unerträgliches Prozedere ist der Tankvorgang aber definitiv nicht.