Zwischenfazit nach 20.000km auf LPG

Der CLS hat nun 20.000km auf LPG zurückgelegt – der perfekte Anlass für ein weiteres Zwischenfazit. Technisch gab es bis zum heutigen Tage keine gravierenden Probleme, einzig die kleine Undichtigkeit am Befüllstutzen sorgte für unangenehmen Geruch. Der Werkstattaufenthalt zur Beseitigung des Problems führte zu Kaltstartproblemen, die aber auch sofort wieder behoben wurden. Der durchschnittliche LPG-Verbrauch liegt nach wie vor bei rund 15,8 Litern pro 100km. Damit bleibt der Mehrverbrauch von 21% im Vergleich zu Superbenzin absolut konstant ohne dass man auf Fahrspaß verzichten muss. Wenn man auf der Autobahn mal eine Weile richtig Gas geben kann, steigt der Autogas-Verbrauch zwar auf 17,5 Liter an. Das ist aber im Hinblick auf 16,5 Litern Super, die bei vergleichbarer Fahrweise fällig wären, wirklich ein Witz. Der Wagen fährt sich immernoch traumhaft und er geht richtig nach vorne, wenn ich das möchte. Der einzige Wehrmutstropfen ist und bleibt das wegen des Zylindertanks arg reduzierte Kofferraumvolumen. Aktuell spielen wir mit dem Gedanken, den 120l-Zylindertank gegen einen 72l-Radmuldentank ersetzen zu lassen. Dann müsste der CLS zwar spätestens alle 360 Kilometer an eine LPG-Zapfsäule, doch dafür könnte man auch mal wieder etwas transportieren.

Insgesamt bin ich immernoch sehr glücklich mit meiner Entscheidung, den CLS auf Autogas umbauen zu lassen. Jetzt freue ich mich auf die nächsten 20.000km….

Ganz ohne Benzin geht es nicht

Ein Aspekt wurde von mir bislang vernachlässigt: Obwohl auf Flüssiggas umgerüstet benötigt der CLS regelmäßig Superbenzin, zumindest zum Anlassen des Motors. In der Regel schaltet die Steuerung bei einem Kaltstart nach ca. 3km Fahrstrecke auf Gasbetrieb um – wenn der Motor optimale Betriebsbedingungen erreicht hat. Je niedriger die Außentemperaturen desto länger dauert es bis auf LPG umgeschaltet wird. Doch auch der warme Motor wird IMMER mit Superbenzin gestartet auch wenn wenige Augenblicke später sofort auf Gas umgeschaltet wird. Bedingt durch diesen sogenannten ambivalenten Betrieb geht ohne Benzin an Bord rein gar nichts.

Es fallen also immer auch Kosten für Startbenzin an. Diese Kosten exakt zu beziffern ist schwer möglich denn wie geschildert verbraucht jedes Anlassen des Motors Super. Dabei ist völlig irrelevant ob ein einmal angelassenes Fahrzeug anschliessend 3km oder 300km bewegt wird. Um den Wert dennoch irgendwie in meinen aktuellen Daten darzustellen habe ich gerade einen durchschnittlichen Superverbrauch von 0,46 Litern bzw. 0,76 € auf 100km errechnet. Aussagekräftig sind diese Daten jedoch auf Grund des Geschilderten nicht wirklich, interessanter sind da vielleicht die Zeiträume zwischen den Tankvorgängen:

Um zu vermeiden, dass der Super-Kraftstoff im Tank überlagert betanke ich den CLS in aller Regel mit maximal 20 Litern Benzin. Seit der Umrüstung im April 2012 bis heute, Januar 2013, ist das genau fünf Mal passiert – im Schnitt fahre ich nur alle zwei Monate an eine Tankstelle um Benzin zu tanken.

Zwischenfazit nach 6000km mit Flüssiggas

Nach nunmehr gut 6000 zurückgelegten Kilometern im CLS mit Flüssiggas-Betrieb ist es an der Zeit für ein kurzes Zwischenfazit: Das Auto zu fahren ist immer noch ein Vergnügen, ein Unterschied zwischen den beiden Treibstoffen ist beim Fahrspaß bzw. Vortrieb nicht festzustellen. Für noch mehr Vergnügen sorgt jeder einzelne Besuch an der Gastankstelle: Auch wenn sich der Mehrverbrauch im Vergleich zu Superbenzin bei 21% eingependelt hat (also bis auf 1% wie in der Wirtschaftlichkeitsberechnung angenommen), der CLS wird im Moment mit rund 13 Euro brutto pro 100km bewegt – bei dem aktuellen Preis für Superbenzin von 1,61 Euro (Stand16.07.2012) würden 20,93 Euro brutto fällig – das entspricht einer Ersparnis von 7,93 Euro pro 100km oder 38%.

Falsche Verbrauchswerte im Kombiinstrument

Bild vom Verbrauch im KombiinstrumentDer Servicetechniker bei Mercedes-Benz hatte verlauten lassen, dass die Verbrauchsanzeige im Kombiinstrument auch nach dem Gasumbau meines CLS tatsächlich reale Werte anzeigen würde. Das kann ich leider so nicht bestätigen. Bereits im Benzinbetrieb hatte ich häufig den Eindruck, dass die angezeigten Verbräuche nicht stimmen können. Die Rückfahrt von Köln hat dies nun für den Betrieb mit Flüssiggas eindeutig gezeigt: Während das Kombiinstrument den traumhaften Wert von 10,3 Litern anzeigte, ergab die Berechnung des tatsächlichen Verbrauchs von 91,3 Litern LPG auf 683 km einen Wert von 13,4 Litern. Die Anzeige im Kombiinstrument kann man also nicht für bare Münze sondern als Anhaltspunkt nehmen. Der tatsächliche Verbrauch von Autogas liegt regelmäßig 25%-30% höher als vom Kombiinstrument angezeigt.

Köln – Dresden mit 13,4 Litern

Ich bin versuchsweise eine 642 Kilometer lange Strecke von Köln nach Dresden im Schongang gefahren, dabei den Motor des CLS nur selten über 2000 Touren drehen und habe so einen Durchschnittsverbrauch von 13,4 Litern LPG pro 100km erreicht. Und es sind keineswegs nur Autobahnkilometer darunter denn von Olpe bis Eisenach bin ich auf Landstrassen gefahren, d.h. auch die Berge des Rothaargebirges und des Sauerlands sind in diesem Wert enthalten. Von Dresden nach Köln und zurück – das waren 1216 Kilometer mit Treibstoffkosten von 132,77 Euro brutto – das kann sich sehen lassen.

Dresden – Köln mit 14,6 Litern

Einen Termin in Köln am Freitag nutze ich für zwei weitere kleine Verbrauchstests – Teil 1, die Hinfahrt: Von Dresden nach Köln, 574 Kilometer mit einer konstanten Geschwindigkeit von 150km/h auf Autobahnen, die dank Feiertag frei von Lkw waren. 14,6 Liter ergibt das Nachrechnen mit Kilometerzähler und Tankquittung. Dieser Verbrauch geht voll in Ordnung 😉