Aus der Traum?

Neuer Tag, gleiche Ampel, gleiches Prozedere, anderes Problem: Nach Kaltstart in den Gas-Betrieb, Ampelstopp nach 12km Fahrweg, HOLD aktiviert. Diesmal geht der Motor nicht aus, dafür gibt er selbstständig Gas. Viermal dreht der Drehzahlmesser von 800 auf 1000 Touren, als ob ich mit dem Fuß auf das Gaspedal getippt hätte. Das habe ich aber nicht, HOLD ist nach wie vor aktiviert. 4 Minuten später halte ich den CLS auf einem Parkplatz an, wieder aktiviere ich HOLD, wieder dreht der Motor von alleine hoch, nur diesmal gehen für 1 Sekunde alle Kontrollleuchten des Kombi-Instruments an – als ob die Zündung bei stehendem Motor eingeschaltet wird. Ich fahre anschliessend direkt in die MB-Niederlassung, schildere das neuerliche Problem. Man liest die OBD aus – alles i.O., der Benzinkreislauf arbeitet einwandfrei. Neuerliches Problem unerklärlich, Ende Latein.

Ich suche das Gespräch mit dem Centerleiter. Er erklärt, dass seine Werkstatt nun passen muss. Gleichzeitig gesteht er ein, dass es keine gute Idee war den CLS auf Autogas umzurüsten. Durch den Umbau wurden offensichtlich Rahmenbedingungen geschaffen, die nicht mehr kontrollierbar sein. Wegen derartiger Probleme sei mein CLS auch das letzte Fahrzeug gewesen, das von Schloz Wöllenstein in Chemnitz auf Autogas umgerüstet wurde. Er entschuldigt sich, dass man mir zum Umbau geraten und mir einen reibungslosen Autogas-Betrieb versprochen hatte. Und als nächstes folgt, was ich gar nicht hören möchte: Das Autohaus bietet mir an mein Fahrzeug zurück zu kaufen.

Es mag befremdlich klingen, doch ich habe mich vor drei Jahren sprichwörtlich auf den ersten Blick in meinen CLS verliebt und diese „Liebe“ hält bis heute an: Es ist ein Design-Kunstwerk und mir fällt absolut kein anderes Fahrzeug ein, welches die Lücke füllen könnte, die der Verlust meines geliebten C219 reißen wird. Der Gedanke, das Fahrzeug – meinen Traumwagen, den ich noch lange, lange fahren wollte – jetzt abzugeben, schmerzt und bereitet mir eine schlaflose Nacht: Kopf, Herz und Bauch schlagen Schlachten gegeneinander und ich erkenne immer deutlicher: Der Traum ist aus. Ich werde meinen CLS abgeben, denn was nutzt mir ein schönes Auto, das nicht tut was es soll: Zuverlässig von A nach B fahren.

Also werde ich meinen CLS am Wochenende ein letztes Mal mit der Hand waschen, ein paar schöne Erinnerungsfotos von ihm machen und ihn dann nächste Woche abstellen um mir das schmerzhafte Angebot unterbreiten zu lassen.

Ampelstopp -> Motor aus

Nach Kaltstart sauber in den Gas-Betrieb, dann Ampelstopp nach 12km Fahrweg in heftigem Regen (Aquaplaning), HOLD aktiviert, der Motor geht aus. Springt zwar sofort wieder an, aber ausgehen darf er nicht 🙁 Möglicherweise ist das Problem noch immer nicht behoben? Ich könnte k*tzen!

Zurück mit repariertem Motorsteuergerät

Nach dem der dritte Werkstattaufenthalt sich 32(!) Tage hinzog, erhielt ich gestern endlich den lang ersehnten Anruf der Werkstatt: Das Fahrzeug sei nun repariert und könne um 19:00 Uhr abgeholt werden.

Als Ursache der Probleme scheint sich eine Unterbrechung in einer Multilayer-Player des Benzin-Motorsteuergeräts bewahrheitet zu haben: Die Testfahrten nach der Reparatur des Motorsteuergeräts verliefen bislang reibungslos. Apropos Testfahrten – ich habe meinen CLS mit einem Kilometerstand von 119.370 in die Werkstatt gegeben und bekam ihn gestern mit 121.151 auf der Uhr zurück. Während des Werkstattaufenhaltes wurden demnach rund 2.000 Kilometern an Testfahrten absolviert!?

Nun obliegen die Testfahrten erstmal wieder mir und dieses Wochenende stehen auch tatsächlich gleich ein paar ordentliche Strecken an. Wenn dann alles reibungslos läuft, kommt wohl auch eine Rechnung für diese Reparatur. Darauf bin ich  schon sehr gespannt, denn wenn ich recht entsinne kam in den letzten zwei Monaten doch einiges zusammen:

– Assyst F
– 5 von 8 Benzin-Einspritzventilen erneuert
– Bezinpumpe samt Relais ausgetauscht
– Überprüfung der Gas-Anlage
– Abtrennen des Gas-Kreislaufs zur Fehlersuche
– Motorsteuergerät prüfen und reparieren (extern)
– Anschluss Gas-Kreislauf
– 2000km Testfahrten

Am meisten ärgere ich mich über den Umstand, dass mir im Juli 2013 eine Verlängerung der Junge-Sterne-Garantie mit Verweis auf den Gas-Umbau verwehrt wurde und ich deswegen nun wohl für Fehlersuche und -beseitung voll zur Kasse gebeten werden kann. Vor dem Umbau hätte man mich auf diese wichtige Konsequenz gerne hinweisen dürfen. Ein Verbraucherschutz-Experte des ADAC, den ich in telefonisch konsultiert habe, hat sich ohnehin verwundert darüber geäußert, dass eine Mercedes-Benz-Niederlassung die Gasumrüstung dieses Fahrzeugtyps als „völlig problemlos“ empfohlen hat – ihm seien in seiner 25-jährigen Laufbahn hinreichend ähnlich gelagerte Problemfälle untergekommen.

Nun bleibt aber erstmal zu hoffen, dass der CLS wieder einwandfrei läuft. Stay tuned.

Der CLS steht und steht

Am 23.06.2014 wurde der CLS aus meinem Carport geschleppt – gut drei Wochen hatte ich das Auto nicht mehr gesehen, bevor ich vorgestern die Werkstatt besucht habe und dabei dieses Foto von meinem demontierten Motorraum machen konnte:
Demontierter CLS in der Werkstatt

Zwischenzeitlich wurde der Gaskreislauf abgetrennt um sicher zu stellen, dass die Fehlerquelle im Benzinkreislauf liegt. Und da es tatsächlich den Anschein hatte, wurde nun das Motorsteuergerät ausgebaut und an eine externe Firma eingeschickt, die auf die Prüfung dieser Geräte spezialisiert ist. Die Rückmeldung von dort lautet, man habe einen Defekt, der auf Wärmeentwicklung reagieren und somit für die Zündaussetzer im Warmen Zustand verantwortlich sein könnte, auf einer mehrschichtigen Leiterplatte entdeckt. Dieser Defekt werde nun behoben (Kostenpunkt 400 Euro) und das Motorsteuergerät wird am Freitag zurück erwartet. Anschliessend sollen erneut Testfahrten stattfinden. Der Werkstattmeister ist guter Hoffnung, dass der CLS nächste Woche wieder läuft und dann auch vollständig wieder Instand gesetzt ist. Bekanntlich stirbt die Hoffnung ja aber zuletzt….