Eine letzte Chance

Vielleicht war ich etwas zu voreilig. Mit einigem Abstand habe ich mir den gesamten Vorgang noch einmal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen: Die Probleme der letzten Monate stehen offensichtlich NICHT in Zusammenhang mit der Gasumrüstung, alle Defekte betrafen den Benzin-Kreislauf, ursächlich war wohl ein Defekt am Benzin-Motorsteuergerät. Ärgerlich ist dabei vor allem die gescheiterte Anschluß-Garantieverlängerung, die aufgrund der Umrüstung verweigert wurde. Auf diesen Umstand hätte seitens des Autohauses VOR der Umrüstung hingewiesen werden MÜSSEN. Das wurde versäumt, sodass bislang Kosten in Höhe von  2990.- Euro netto angefallen sind. Dagegen steht eine Gutschrift in Höhe von 500.- Euro, die im Rahmen einer Sonderkulanz erteilt wurde. Bleiben immernoch 2490.- Euro netto für Reparaturen, die wohl ansonsten von der Anschluß-Garantie MB-100 für 989.- Euro abgedeckt gewesen wären. Eine Anschluß-Garantie, die mindestens eine andere (sogar externe) Autogas-Umrüstung im gleichen Autohaus wohl bekommen hat, wie Dirk hier beschrieb.

Ich habe nun jedenfalls entschieden mich doch nicht so voreilig von meinem CLS zu trennen, wie einige das vielleicht gerne sehen würden, denn nach diversen Testfahrten steht fest: Das Fahrzeug läuft sowohl im Benzin- als auch im Gasbetrieb wieder einwandfrei – bis auf eine Ausnahme: Nach jedem Kaltstart treten beim Aufwärmen des Motors Drehzahlschwankungen auf, in deren Folge der Motor einmal ausgeht – unabhängig von der Betriebsart.

Unter diesen Bedingungen lässt sich dieses Verhalten reproduzieren:
Kaltstart am Morgen, Fahrstrecke ca. ~1 bis 5km, Motorlaufzeit ca. ~7min, Temperatur ~70°C, Leerlaufzustand (stehendes Fahrzeug in Betriebsart „D“ oder „N“)

Anschliessend können folgende Beobachtungen gemacht werden:
Kurz vor Beginn der Drehzahlschwankung ist ein Klacken zu vernehmen, dann verdunkelt sich für einen kurzen Moment die Beleuchtung im Kombi-Instrument – als ob ein großer Verbraucher mächtig Strom zieht. Direkt darauf geht die Drehzahl minimal herunter, wird dann zwei-/dreimal auf 900 Touren hochgeregelt woraufhin der Motor ausgeht und zwar unabhängig von der Betriebsart Gas oder Benzin.

Dieses Phänomen tritt ausschließlich nach Kaltstart auf! Das Fahrzeug wurde in den
vergangenen Tagen mehrmals täglich und auch über weite Strecken bewegt ohne dass im warmen Zustand irgendetwas von Drehzahlschwankungen zu bemerken war. Schnurrt wie ein Kätzchen.

Der Werkstattmeister hat nun eine Unterdruck-Luftpumpe in Verdacht und deren Membrane zurückgesetzt – leider ohne Erfolg. Es ist schon erstaunlich, wie an meinem Fahrzeug ein Teil nach dem anderen den Geist aufzugeben scheint – das spricht nicht unbedingt für die Qualität, die ich von einem Mercedes-Benz dieser Fahrzeug- und Preisklasse erwartet habe. Anyway: Morgen Abend werde ich den Wagen nun noch einmal in diese Werkstatt geben. Es ist die letzte Chance, die ich ihnen gebe – aber es ist noch lange nicht die letzte Chance für meinen CLS.

Zurück mit repariertem Motorsteuergerät

Nach dem der dritte Werkstattaufenthalt sich 32(!) Tage hinzog, erhielt ich gestern endlich den lang ersehnten Anruf der Werkstatt: Das Fahrzeug sei nun repariert und könne um 19:00 Uhr abgeholt werden.

Als Ursache der Probleme scheint sich eine Unterbrechung in einer Multilayer-Player des Benzin-Motorsteuergeräts bewahrheitet zu haben: Die Testfahrten nach der Reparatur des Motorsteuergeräts verliefen bislang reibungslos. Apropos Testfahrten – ich habe meinen CLS mit einem Kilometerstand von 119.370 in die Werkstatt gegeben und bekam ihn gestern mit 121.151 auf der Uhr zurück. Während des Werkstattaufenhaltes wurden demnach rund 2.000 Kilometern an Testfahrten absolviert!?

Nun obliegen die Testfahrten erstmal wieder mir und dieses Wochenende stehen auch tatsächlich gleich ein paar ordentliche Strecken an. Wenn dann alles reibungslos läuft, kommt wohl auch eine Rechnung für diese Reparatur. Darauf bin ich  schon sehr gespannt, denn wenn ich recht entsinne kam in den letzten zwei Monaten doch einiges zusammen:

– Assyst F
– 5 von 8 Benzin-Einspritzventilen erneuert
– Bezinpumpe samt Relais ausgetauscht
– Überprüfung der Gas-Anlage
– Abtrennen des Gas-Kreislaufs zur Fehlersuche
– Motorsteuergerät prüfen und reparieren (extern)
– Anschluss Gas-Kreislauf
– 2000km Testfahrten

Am meisten ärgere ich mich über den Umstand, dass mir im Juli 2013 eine Verlängerung der Junge-Sterne-Garantie mit Verweis auf den Gas-Umbau verwehrt wurde und ich deswegen nun wohl für Fehlersuche und -beseitung voll zur Kasse gebeten werden kann. Vor dem Umbau hätte man mich auf diese wichtige Konsequenz gerne hinweisen dürfen. Ein Verbraucherschutz-Experte des ADAC, den ich in telefonisch konsultiert habe, hat sich ohnehin verwundert darüber geäußert, dass eine Mercedes-Benz-Niederlassung die Gasumrüstung dieses Fahrzeugtyps als „völlig problemlos“ empfohlen hat – ihm seien in seiner 25-jährigen Laufbahn hinreichend ähnlich gelagerte Problemfälle untergekommen.

Nun bleibt aber erstmal zu hoffen, dass der CLS wieder einwandfrei läuft. Stay tuned.

Verdacht: Defektes Gas-Steuergerät

Ich kann und will nicht glauben, dass Benzin-Einspritzventile wegen „Unterforderung“ kaputt gehen können und habe im Web recherchiert. Dabei hat sich herausgestellt, dass selbst Fahrzeuge, die 150.000 Kilometer und mehr auf LPG hinter sich haben, keine derartigen Probleme haben. Zwar können Einspritzventile mit der Zeit versiffen aber das wäre a) zu sehen und liesse sich b) mittels eines Additivs einfach reinigen. Es ist also mehr als unwahrscheinlich, dass nach 43.000 Kilometern auf Autogas ein Einspritzventil nach dem anderen den Geist aufgibt.

Bleibt die Frage nach der Ursache für die Benzin-Verbrennungsfehler. Die liegt vermutlich – da muss man erstmal drauf kommen – am Gas-Steuergerät. Das wird nämlich zwischen Benzin-Steuergerät und Benzin-Einspritzventile zwischengeschaltet und das Signal wird im Benzin-Betrieb einfach durchgeschleift. Wird auf Autogas-Betrieb umgeschaltet, so wird das Signal unterbrochen und die Gas-Einspritzventile werden statt dessen befeuert. Mein Verdacht ist, dass ein Defekt am Gas-Steuergerät – genauer gesagt an dem Modul für die Benzin-Einspritzung – vorliegt. Auf die Autogas-Komponenten habe ich noch die Garantie und das würde mir locker 1300 Euro sparen!

Keine Garantieverlängerung nach Umbau

Im September läuft die zweijährige Junge-Sterne-Garantie für meinen CLS aus. Unter normalen Umständen kann die um 2 Jahre für 989,- Euro verlängert werden. Ist das Fahrzeug jedoch auf Autogas umgerüstet, ist die Garantie nicht mehr verlängerbar – das ergab meine Nachfrage im Mercedes-Benz Autohaus. Eine Garantieverlängerung ist auch unter Ausnahme von Motor/Motorteilen nicht möglich – DAS finde ich echt besch…eiden.

Kurios: Beide Verdampfer defekt!

Sehr kurioser Vorfall bei Kilometerstand 100.818: Der CLS war die Woche wegen eines Geräuschproblems mit der Lüftungsanlage bei Mercedes-Benz. Um ausgiebig zu testen, ob das Problem behoben wurde nahm der Meister mein Auto am Dienstag Abend mit nach Hause. Nach seiner Aussage ging während der Fahrt die OBD-Leuchte an, er hat dann sicherheitshalber auf Benzinbetrieb umgeschaltet. In seiner Garage angekommen habe er ein Zischen vernommen und Gasgeruch wahrgenommen. Wie ich nun erfahren habe, sind beide (!) Verdampfer gleichzeitig defekt und undicht. Zwar ist dies von der Garantie abgedeckt, sodass keine Kosten auf mich zukommen – dennoch finde ich es höchst merkwürdig, dass zwei Verdampfer gleichzeitig den Geist aufgegeben haben. Außerdem nervt es mich gerade tierisch, dass Prins die Ersatzteile nicht vor Dienstag bereitstellen kann und ich deswegen über Pfingsten auf mein Auto verzichten muss.

Eine defekte Gas-Einspritzdüse?

Die Fehlersuche bei dem Kaltstartproblem ist gar nicht so einfach – zwar ging der Motor auch bei einem morgendlichen Kaltstart-Test der Werkstatt aus, jedoch liess sich das Problem danach nicht mehr reproduzieren. Das Ausgehen des Motors beim Anlassen tritt nur auf, wenn der Wagen wirklich kalt ist und mehrere Stunden (> 6h) gestanden hat. Die Werkstatt vermutet ein Problem an den Einspritzdüsen, folglich muss jetzt nur noch heraus gefunden werden ob es an den Benzin- oder den Gas-Einspritzdüsen liegt. Der Verdacht liegt auf dem Flüssiggas-System, denn auch nach dem Abstellen des Motors herrscht in den Gasleitungen und den Verdampfern noch ein Druck von 2,4 bar. Wenn nun eine Gas-Einspritzdüse undicht ist, entweicht LPG in den Zylinder. Am nächsten Morgen wäre dann beim Starten mit Benzin ein viel zu fettes Gemisch in der Brennkammer was dazu führen könnte, dass der Motor beim ersten Starten absäuft.

Entsprechend habe ich den CLS am gestrigen Freitag wieder aus der Werkstatt abgeholt um über Weihnachten noch einige Experimente dazu durchzuführen. Mein Auftrag lautet das Fahrzeug in den nächsten Tagen ausschließlich mit Super-Benzin zu betreiben, die Gasanlage wurde dazu druckfrei gemacht. Wenn der Motor nun morgens wieder ausgehen sollte, muss das Problem von den Benzineinspritzdüsen verursacht werden. So habe ich den CLS also gestern abend im Benzinbetrieb nach Hause gefahren, im Carport abgestellt und soeben nach 16 Stunden Standzeit den Motor gestartet. Der Motor blieb tatsächlich an, lief einwandfrei hoch und pendelte sich langsam ein. Offensichtlich kommt das Kaltstartproblem also von einer undichten bzw. nicht einwandfrei schliessenden Einspritzdüse der Prins-Gasanlage. Bei diesem Defekt würde die Garantie greifen.

Ein extrem fader Beigeschmack bleibt dennoch: Obwohl man bei Mercedes-Benz in Chemnitz versichert, nichts an der Gasanlage getan zu haben trat das Problem unmittelbar auf nachdem der Wagen aus ihrer Werkstatt kam…

Gasgeruch im Innenraum!

Der CLS befindet sich im Moment in der Werkstatt weil im Innenraum ein starker Gasgeruch wahrzunehmen ist. Meine Frau hat schon des Öfteren angemerkt, dass es im Fahrzeug nach LPG riechen würde – besonders seit der Umstellung der Gaszapfstellen auf die Wintermischung, deren höherer Butananteil sich auch extrem auf den Geruch auswirkt. Ich habe die Wahrnehmungen meiner Frau bislang damit abgetan, dass ich selber nichts davon bemerkt habe und dass sie eventuell etwas riechen würde weil der Tankadapter im Kofferraum gelagert wird.

Nun stand der CLS aber witterungsbedingt 10 Tage still und beim Öffnen des Fahrzeugs drang mir tatsächlich der unverkennbare LPG-Geruch aus dem Fahrzeuginnenraum in die Nase. Wir haben das Fahrzeug daraufhin erstmal gut durchgelüftet und dann wieder verriegelt um nach einer Weile erneut zu prüfen ob sich Gas im Innenraum ansammelt. Nach vier Tagen mussten wir jedoch feststellen, dass der Innenraum wieder nach LPG riecht und haben gleich einen Termin bei dem Autohaus vereinbart, das die Flüssiggasanlage im April 2012 eingebaut hat. Heute morgen haben wir das Fahrzeug erst gut gelüftet und dann sicherheitshalber im Benzinbetrieb in die Werkstatt gefahren. Nun sind wir gespannt was bei dem Werkstattaufenthalt herauskommen wird – ob die Undichtigkeit ausfindig gemacht werden kann aber vor allem, ob sich dies als Garantie- oder Gewährleistungsfall für die Werkstatt erweist. Update folgt natürlich.