Testphase auf Benzin mit Additiv

Bereits am Dienstag habe ich den CLS aus der Werkstatt zurückbekommen, mit frischem Service (Assyst F), insgesamt vier neuen Benzin-Einspritzventilen und einer komplett durchgecheckten Autogasanlage. Mit dem Serviceleiter des Autohauses wurde vereinbart, dass der Auftrag noch zwei Wochen offenbleibt damit ich das Fahrzeug in dieser Zeit ausgiebig testen kann. Abgerechnet wird, wenn bis dahin alles einwandfrei läuft.

Wie mit dem Autogas-Spezialisten besprochen habe ich mir ein Additiv mitgeben lassen, das dem Benzin zugesetzt wird um die Einspritzventile zu reinigen. Dazu werde ich die kommenden Tage ausschliesslich im Benzinbetrieb zurücklegen und dabei mal eine komplette Benzin-Tankfüllung durchjagen. Kommendes Wochenende stehen zwei längere Fahrten an – insgesamt ca. 500km. Spätestens Sonntag wird der Benzintank also wieder leer sein…

Beim Volltanken hat mich übrigens fast der Schlag getroffen: Knapp 65 Liter Super für über 100 Euro!? Ach richtig, es gab ja einen Grund den CLS auf Autogas umzurüsten: Für hundert Euro tanke ich im Autogasbetrieb zweimal *lach*

Ganz ohne Benzin geht es nicht

Ein Aspekt wurde von mir bislang vernachlässigt: Obwohl auf Flüssiggas umgerüstet benötigt der CLS regelmäßig Superbenzin, zumindest zum Anlassen des Motors. In der Regel schaltet die Steuerung bei einem Kaltstart nach ca. 3km Fahrstrecke auf Gasbetrieb um – wenn der Motor optimale Betriebsbedingungen erreicht hat. Je niedriger die Außentemperaturen desto länger dauert es bis auf LPG umgeschaltet wird. Doch auch der warme Motor wird IMMER mit Superbenzin gestartet auch wenn wenige Augenblicke später sofort auf Gas umgeschaltet wird. Bedingt durch diesen sogenannten ambivalenten Betrieb geht ohne Benzin an Bord rein gar nichts.

Es fallen also immer auch Kosten für Startbenzin an. Diese Kosten exakt zu beziffern ist schwer möglich denn wie geschildert verbraucht jedes Anlassen des Motors Super. Dabei ist völlig irrelevant ob ein einmal angelassenes Fahrzeug anschliessend 3km oder 300km bewegt wird. Um den Wert dennoch irgendwie in meinen aktuellen Daten darzustellen habe ich gerade einen durchschnittlichen Superverbrauch von 0,46 Litern bzw. 0,76 € auf 100km errechnet. Aussagekräftig sind diese Daten jedoch auf Grund des Geschilderten nicht wirklich, interessanter sind da vielleicht die Zeiträume zwischen den Tankvorgängen:

Um zu vermeiden, dass der Super-Kraftstoff im Tank überlagert betanke ich den CLS in aller Regel mit maximal 20 Litern Benzin. Seit der Umrüstung im April 2012 bis heute, Januar 2013, ist das genau fünf Mal passiert – im Schnitt fahre ich nur alle zwei Monate an eine Tankstelle um Benzin zu tanken.

Tanken für 0,749 Euro dank Android-App

Ein sehr nützliches Tool ist die App „LPG/ CNG Preismelder“ für Android-Smartphones. Damit kann man per GPS seinen Standort bestimmen und sich LPG-Tankstellen in der Umgebung anzeigen lassen – mit Preis, Öffnungszeiten und Zahlungsmöglichkeiten. Dank dieser App konnte ich am Sonntag sehr günstig tanken: Für 0,749 Euro pro Liter LPG – das senkt die Kosten nochmal 🙂 Der Clou an diesem Tankstopp war, dass es sich um eine kleine Dorf-Tankstelle handelte, die ihre LPG-Tanksäule direkt neben den Benzinsäulen stehen hat. Und wenn dort ein CLS am Gaszapfhahn hängt, dann sind die neidischen Blicke der anderen Autofahrer echt der Hammer *lol

Der Befüllanschluss

Der CLS bietet hinter der Tankklappe ausreichend Platz, um dort auch den Befüllanschluss des Gastanks unterzubringen. Der Anschluss wurde in meinem Fall an der Unterseite in das Blech eingelassen und macht an dieser Stelle einen mehr als soliden Eindruck.

Ein wenig fummelig ist das Abschrauben des Verschlusses zwar schon aber diese Kleinigkeit nehme ich mit Blick auf die Betriebskosten nur zu gerne in Kauf.

Bild vom Gas-Befüllanschluss

Das erste Mal an der Gas-Tankstelle

Eines haben alle Tanks gemeinsam – egal ob mit Benzin, Gas oder Petroleum gefüllt: Irgendwann sind sie leer. Bei mir war es heute soweit, die Erstbefüllung durch den Umrüster neigte sich dem Ende zu und ich musste zum ersten Mal eine Gas-Tankstelle besuchen.

Der Tankvorgang ist schon ein wenig umständlicher als beim Benzin: Zunächst muss die Kappe vom Befüllanschluss abgedreht werden, dann muss ein Adapter auf den Befüllanschluss geschraubt werden. Anschließend kann man die Zapfpistole auf den Adapter schrauben und den Hebel des Zapfhahns wie bei einer Benzin-Pistole arretieren. Der Schlauch ist fest verbunden und der Hahn geöffnet – was jetzt folgt ist ein sinnloser Akt: An der Zapfsäule gibt es einen Knopf und der Tankvorgang wird nur durchgeführt solange dieser Knopf gedrückt bleibt. Bei 90 Litern Gas steht man da gut und gerne zwei Minuten und muss einen blöden Knopf auf Augenhöhe drücken.

Dieses kleine Ärgenis ist aber in dem Moment vergessen, in dem man die Quittung aus dem Ausgabefach entnimmt: 88,43 Liter LPG für 70,66 Euro brutto (~59 Euro netto). Das kann sich sehen lassen 😀

Jetzt muss nur noch die Zapfpistole entriegelt, abgeschraubt und an die Zapfsäule gehängt, der Adapter abgeschraubt und im Kofferraum verstaut, das Käppchen wieder auf den Befüllanschluss geschraubt und der Tankdeckel geschlossen werden.

Tanken an einer Gas-Tankstelle ist etwas aufwendiger und dauert auch ein wenig länger als bisher – ein unerträgliches Prozedere ist der Tankvorgang aber definitiv nicht.