Kulanzantrag an Mercedes-Benz

Ich habe am 27.09.2014 folgenden Kulanzantrag an das
Mercedes-Benz Customer Assistance Center in Maastricht gestellt:

Betreff: WDD219xxxxAxxxxxx – ein unreparierbarer Mercedes-Benz CLS 500

Sehr geehrte Damen und Herren,

zunächst möchte ich zum Ausdruck bringen, dass mein Vertrauen in die Produkte Ihres Hauses durch die dritte Enttäuschung in Folge zutiefst erschüttert ist. Ich möchte Sie natürlich auch wissen lassen, warum dies so ist:

– ein W210 ist mir buchstäblich über dem Kopf wegoxidiert.
– ein S211 machte nach rund 100TKM Probleme mit den Diesel-Injektoren.
– ein C219 wird vom autorisierten Mercedes-Benz Partner als unreparierbar aufgegeben.

Mercedes-Benz stellt für mich seit meiner Jugend den Inbegriff deutscher Ingenieurskunst und Werthaltigkeit dar, ein Auto dieser Marke sollte in meinen Augen für die Ewigkeit gebaut sein. Doch keiner „meiner Sterne“ hat es defacto geschafft mich länger als 10 Jahre zu begleiten. Statt dessen empfiehlt man mir heute sogar einen erst 8 Jahre alten und einst 96.000 Euro teuren CLS 500 quasi abwracken zu lassen!

Ja, tatsächlich wurde mir von meinem autorisierten Mercedes-Benz Partner Schloz Wöllenstein GmbH & Co. KG nach nahezu zehnwöchigem Werkstattaufenthalt angeraten, mich von meinem C219 zu trennen und das Fahrzeug zur Weiterverwertung nach Osteuropa exportieren lassen: Das Fahrzeug sei nicht reparierbar. Meine maßlose Enttäuschung hierüber brauche ich wohl nicht zu betonen.

Ich habe das Fahrzeug bei der Schloz Wöllenstein GmbH & Co. KG erworben, es wurde im gleichen Haus durchgängig scheckheftgepflegt und es hat heute eine Laufleistung von gerade einmal 125TKM. Insgesamt war ich sehr zufrieden mit dem Fahrzeug – in meinen Augen ist der C219 übrigens der schönste Mercedes-Benz, der in den letzten 20 Jahren erschaffen wurde.

Doch dann, Ende Mai 2014, kündigte ein Aufleuchten der OBD-Lampe Probleme an. Probleme, die bis zum heutigen Tag nachwirken. Zunächst einmal traten in kurzen zeitlichen Abständen Defekte an fünf der acht Einspritzventile auf, sie wurden entsprechend ausgetauscht. Auch eine neue Kraftstoffpumpe wurde zwischenzeitlich verbaut, ohne den gewünschten Erfolg, weshalb letztlich das Motorsteuergerät als Ursache für die Defekte an den Einspritzventile in Verdacht geriet.

Tatsächlich stellte ein externer Dienstleister einen „temperatursensiblen Defekt auf einer Multilayerplatine“ fest. Dieser Defekt wurde repariert. Doch auch nach durchgängigen Werkstattaufenthalten von zehn Wochen und daraus resultierenden Kosten von mehr als 3.000 Euro für Fehlersuche und -behebung war mein Fahrzeug noch immer nicht mängelfrei denn mit dem Einbau des reparierten Motorsteuergeräts trat ein neues Problem auf:

Beim ersten Anhalten nach einem Kaltstart und abgeschlossener Aufwärmphase des Motors verdunkelt sich kurz die Instrumententafel und die Bordspannung sinkt auf 12,5V (Soll 14V), dann treten die Drehzahlschwankungen auf, in deren Folge der Motor sogar abstirbt. Es scheint als ob ein großer Verbraucher mächtig Strom zieht. Dieses Phänomen tritt einmalig nach jedem Kaltstart auf.

Nach weiteren zwei Wochen Werkstattaufenhalt zu Behebung dieses Mangels gab mein autorisierter Mercedes-Benz Partner in Person des Geschäftsführers zu Protokoll, dass seine, Zitat, „Werkstatt mit dem Latein am Ende ist“. Eine letzte „Fehlersuche“ im Hause Schloz Wöllenstein scheiterte selbst mit Unterstützung des Pkw-Service Berlin. Man bot mir deshalb den Rückkauf des Fahrzeugs an, doch dieses Angebot war nichts anderes als die Vermittlung an einen Dritten, der das Fahrzeug zu einem Schleuderpreis erwerben und exportieren wollte.

Ich habe mein Fahrzeug daraufhin zur weiteren Fehlersuche durch die Name GmbH nach Ort verbracht. Dort wurde nun weitere 10 Tage lang akribisch nach dem Fehler gesucht. Alle elektrischen Bauteile und Sensoren wurden getestet, zuletzt wurde das Fahrzeug sogar riemenlos bewegt. Zusätzlich wurde Rücksprache mit dem Reparateur des Motorsteuergeräts in Bautzen gehalten. Gemeinsam mit diesem ist Herr Name zu dem Schluß gekommen, dass für das Fehlerbild meines Fahrzeuges ein Defekt am Motorsteuergerät ursächlich ist. Eine erneute Reparatur des Motorsteuergeräts sei nach Aussage des Reparateurs aber nicht möglich, denn mangels Fehlercode liege kein konkreter Anhaltspunkt für eine Reparatur vor.

Ein Ersatz für das Motorsteuergerät soll nun noch einmal mit 1.400 Euro zu Buche schlagen, dazu kommen Kosten für Programmierung und Einbau. Nachdem ich bereits mehr als 3.500 Euro in die Fehlersuche und -behebung investiert habe, ist meine finanzielle Schmerzgrenze erreicht.

Der gesamte Vorgang würde damit Kosten in Höhe von rund 5.000 Euro verursacht haben. 5.000 Euro für den Defekt eines so zentralen Motor-Bauteils an einem acht Jahren alten, scheckheftgepflegten Mercedes-Benz CLS 500. Der Umstand, dass das Fahrzeug bereits seit Ende Mai nicht mehr genutzt werden konnte und ich in dieser Zeit auf mein Privatfahrzeug zurückgreifen musste, findet noch nicht einmal Eingang in diese Berechnung.

Ich ersuche die Daimler AG deshalb um ein Ersatz-Motorsteuergerät und hoffe dabei auf Ihre maximale Kulanz und eine beschleunigte Abwicklung.

Ich verbleibe,
mit den freundlichsten Grüßen

Chance vertan, bye bye Benz

Am vergangenen Donnerstag, den 04.09.2014, also nach einem erneutem Werkstattaufenthalt von 16 Tagen, habe ich meinen CLS mal wieder als repariert zurückerhalten. Ein Unterdruck-Dingsbla wurde mithilfe des MB-Pkw-Service in Berlin als Ursache ausgemacht und Instand gesetzt, das Fahrzeug weise nun keine Auffälligkeiten mehr auf und solle nun von mir im Alltagsbetrieb getestet werden. Dazu bin ich erst am Sonntag gekommen, mit katastrophalem Ergebnis. Am Montag Abend habe ich meinen „Alltagstest“ wiederholt und dieses Video dabei angefertigt:


Alles begann mit einem Verbrennungsfehler Ende Mai. Seit Anfang Juni befand sich der CLS rund 10 Wochen – also beinahe durchgängig – in der Obhut einer authorisierten Mercedes-Benz-Vertragswerkstatt, wo mir bis dato Kosten in Höhe von rund 3.000 Euro in Rechnung gestellt wurden – dankenswerterweise mit diversen Rabatten und einer Gutschrift. Das Ergebnis: Ein Fahrzeug, dessen Motor beim ersten Anhalten nach Erreichen der Betriebstemperatur ausgeht – und zwar regelmäßig nach jedem Kaltstart.

Ich war bislang ein wirklich treuer Stern-Kunde, in den drei Jahren seit dem Kauf meines CLS habe ich rund 15.500 Euro für Service, Umbau, Reparaturen, Ersatzteile und Pflege ausgegeben.

Nun aber bin ich wirklich maßlos enttäuscht, schließlich sind aller guten Dinge sind drei:
1) Ein E220 CDI (W210) ist mir buchstäblich über dem Kopf wegoxidiert.
2) Beim E320 CDI T (S211) kündigten sich Probleme mit den Dieselinjektoren an.
3) Ein CLS500 (C219) ist nicht mehr mangelfrei zu reparieren.

Am Umbau auf Autogas kann es beim CLS wohl nicht liegen: Im CLS-Forum gibt es genügend equivalente Fahrzeuge, die teilweise schon weit mehr als 100TKM auf LPG zurückgelegt haben und zwar ohne jegliches Problem.

Dies besiegelt wohl oder übel meinen Abschied von der Marke Mercedes-Benz. Das Beste oder nichts? Wohl kaum, denn auch andere Mütter haben schöne Töchter: Ein adäquater Ersatz für meinen CLS fände sich im Maserati Quattroporte, dessen V8 ich wieder umrüsten lassen würde – jedoch bei einem qualifizierten Umrüster, oder im Lexus GS 450h, der als Hybrid keiner Umrüstung bedarf.

Und mein scheckheftgepflegter CLS? Mit einem Alter von 8 Jahren und nach 125TKM ist ein moderner, ehemals 96.000 Euro teurer Mercedes-Benz offensichtlich nur für eines zu gebrauchen: Export nach Osteuropa.

Waren das noch Zeiten, als ein Benz für die Ewigkeit gebaut wurde? Heute setzen viele Konzerne (und nicht nur die Autobauer) auf geplante Obsoleszenz, schliesslich verdienen sie ihr Geld nicht mit ihren alten Produkten sondern mit dem Absatz von neuen. Alles für mehr Shareholder Value! Tun wir den armen Aktionären also doch den Gefallen und schieben wir alle paar Jahre unser teueres Luxus-Auto in eine Schrottpresse und kaufen – oh Moment, die wenigsten kaufen – finanzieren uns ein neues Vehikel. Für mich muss das in Zukunft jedenfalls nicht mehr „das Beste“ sein, sondern es kann unter diesen Umständen auch gerne ein „nichts“ werden.

Zurück mit repariertem Motorsteuergerät

Nach dem der dritte Werkstattaufenthalt sich 32(!) Tage hinzog, erhielt ich gestern endlich den lang ersehnten Anruf der Werkstatt: Das Fahrzeug sei nun repariert und könne um 19:00 Uhr abgeholt werden.

Als Ursache der Probleme scheint sich eine Unterbrechung in einer Multilayer-Player des Benzin-Motorsteuergeräts bewahrheitet zu haben: Die Testfahrten nach der Reparatur des Motorsteuergeräts verliefen bislang reibungslos. Apropos Testfahrten – ich habe meinen CLS mit einem Kilometerstand von 119.370 in die Werkstatt gegeben und bekam ihn gestern mit 121.151 auf der Uhr zurück. Während des Werkstattaufenhaltes wurden demnach rund 2.000 Kilometern an Testfahrten absolviert!?

Nun obliegen die Testfahrten erstmal wieder mir und dieses Wochenende stehen auch tatsächlich gleich ein paar ordentliche Strecken an. Wenn dann alles reibungslos läuft, kommt wohl auch eine Rechnung für diese Reparatur. Darauf bin ich  schon sehr gespannt, denn wenn ich recht entsinne kam in den letzten zwei Monaten doch einiges zusammen:

– Assyst F
– 5 von 8 Benzin-Einspritzventilen erneuert
– Bezinpumpe samt Relais ausgetauscht
– Überprüfung der Gas-Anlage
– Abtrennen des Gas-Kreislaufs zur Fehlersuche
– Motorsteuergerät prüfen und reparieren (extern)
– Anschluss Gas-Kreislauf
– 2000km Testfahrten

Am meisten ärgere ich mich über den Umstand, dass mir im Juli 2013 eine Verlängerung der Junge-Sterne-Garantie mit Verweis auf den Gas-Umbau verwehrt wurde und ich deswegen nun wohl für Fehlersuche und -beseitung voll zur Kasse gebeten werden kann. Vor dem Umbau hätte man mich auf diese wichtige Konsequenz gerne hinweisen dürfen. Ein Verbraucherschutz-Experte des ADAC, den ich in telefonisch konsultiert habe, hat sich ohnehin verwundert darüber geäußert, dass eine Mercedes-Benz-Niederlassung die Gasumrüstung dieses Fahrzeugtyps als „völlig problemlos“ empfohlen hat – ihm seien in seiner 25-jährigen Laufbahn hinreichend ähnlich gelagerte Problemfälle untergekommen.

Nun bleibt aber erstmal zu hoffen, dass der CLS wieder einwandfrei läuft. Stay tuned.

Per Schlepper zurück in die Werkstatt [Updates]

Der CLS auf dem Abschleppauto
Nachdem ich gleich am frühen Morgen ein Fax an den Serviceleiter geschickt und darin den ganzen Sachverhalt geschildert habe, wurde mein CLS eben abgeholt – per Schlepper weil man sich nicht sicher war, ob der Motor starten würde. Aber weil der Schlepper Probleme mit dem Aufladen des CLS in unserer schrägen Auffahrt hatte („Uiiii, der ist ja doch breiter als ich dachte“), musste ich ihn wohl oder übel anlassen. Der Motor startete jetzt sofort und ohne Probleme, die OBD-Leuchte brannte nach wie vor. Das ist nun der dritte Werkstattaufenthalt innerhalb von 28 Tagen.

UPDATE: Um 15:06 Uhr ruft der Meister an und teilt mit, dass die Auslesung des Fehlerspeichers als Ursache für die OBD-Leuchte die Meldung „Verbrennungsfehler Zylinder 4“ ergab. Das nächste Benzin-Einspritzventil? 1,2,5 und 6 wurden bereits getauscht, nun also die 4? Er führt weiter aus, dass er anhand der detaillierten Chronologie, die ich ihm am Morgen gefaxt hatte, nunmehr den Verdacht hat, dass ein zu geringer Kraftstoffdruck auf dem Benzinsystem herrschen könnte. Ursache dafür könnte die Benzin-Treibstoffpumpe sein. Liefert sie den Kraftstoff mit zu geringem Druck an den Motor, könnten in der Folge (hört, hört) auch die Benzin-Einspritzventile Schaden nehmen. Er will sich nun heute und morgen also die Treibstoffpumpe vornehmen.

UPDATE 25.06.2014 16:58 Uhr: Das Auto ist nun schon wieder den dritten Tag in der Werkstatt und nachdem der für gestern angekündigte Anruf des Meisters ausgeblieben ist, habe ich ihn eben selber angerufen. Nichts genaues weiss er nicht, das Problem lässt sich nicht mehr reproduzieren. Er hat jetzt trotzdem mal auf Verdacht eine neue Kraftstoffpumpe samt Relais bestellt und morgen werden die Teile dann eingebaut und am Freitag will man eine ausgedehnte Testfahrt von 300-400km mit meinem Fahrzeug machen. Am Samstag bekomme ich das Fahrzeug (eventuell) wieder. Langsam aber sicher entwickelt sich diese Geschichte zu einer Farce.

Massive Probleme nach Testfahrt 8 [Updates]

Heute morgen startete der CLS fünfmal einwandfrei, durchweg im Benzinbetrieb. Eine ganze Tankladung mitsamt Additiv habe ich nun wie vereinbart durchgelassen. Ich habe nochmal 30 Liter Super nachgetankt und anschliessend den Wagen für sechs Stunden im Benzinbetrieb abgestellt. Auch danach startete der Motor einwandfrei, was mich veranlasst hat nach 5km Kilometern Fahrt in den Autogas-Betrieb umzuschalten.

Nach weiteren 6km Fahrt habe ich das Fahrzeug im Autogas-Betrieb abgestellt. Als ich dann 15 Minuten später den Motor startete, schaltete der sofort in den Autogas-Betrieb und lief unrund, das ganze Auto wackelte. Auf dem Video, das ich im Moment von jedem Anlassen des Motors anfertige, sieht man das Lenkrad heftig wackeln. Ich entschied mich daher, in den Benzinbetrieb zu schalten. Der Motor geht sofort aus, wie abgesoffen. Anschliessend rödelt bei drei Startversuchen der Anlasser ohne den Motor zu zünden, wie auch schon gestern – echt peinlich auf einem Supermarktparkplatz und ich ärgere mich wirklich!

Erst im vierten Startversuch springt der Motor wieder einwandfrei an. Ich warte kurz ab, ob er anbleibt und wirklich rund läuft. Das tut er und ich schalte wieder in den Autogas-Betrieb, fahre die 11 Kilometer nach Hause und stelle den CLS im Autogas-Betrieb ab. Jetzt werde ich nochmal zwanzig Minuten warten und dann erneut den Motor starten.

UPDATE: Nachdem zwanzig Minuten vergangen sind ereignet sich das gleiche Drama nochmal in meinem Carport – der Motor startet um sofort zu verrecken, anschliessend lässt er sich erst im dritten Anlauf wieder starten. Ich habe den Motor jetzt wieder im Autogas-Betrieb abgestellt und werde noch einmal 20 Minuten warten, für einen letzten Versuch.

UPDATE 2: Nach weiteren zwanzig Minuten geht der Motor beim Anlassen wieder aus, lässt sich beim zweiten Versuch aber starten, schaltet unmittelbar in den Autogas-Betrieb und bleibt an. Nach kurzer Laufzeit schalte ich auf Benzin um, die Drehzahl senkt sich leicht, stabilisiert sich aber gleich wieder. Ich den Motor nun im Benzin-Betrieb abgestellt und werde ihn in zwanzig Minuten erneut starten.

UPDATE 3: Nach diesen zwanzig Minuten startet der Motor einwandfrei im Benzin-Betrieb, auch das Umschalten auf Autogas funktioniert einwandfrei. Vielleicht ist der Motor mittlerweile zu kalt geworden, deswegen habe ich nun eine kleine Runde von 9km auf Autogas gedreht und den Motor wieder im Autogasbetrieb abgestellt. In zwanzig Minuten… hatte ja sowieso nichts anderes vor heute Abend 🙁

UPDATE 4: Nach weiteren 20 Minuten startet der Motor, schaltet sofort in den Gas-Betrieb um. Der Motor läuft dabei extrem unrund, das ganze Auto wackelt. Die OBD-Leuchte geht erst an, dann beginnt sie zu blinken. Ich schalte in den Benzinbetrieb um, der Motor stirbt sofort ab. Nach fünf erfolglosen Versuchen, den Motor wieder zu starten, breche ich ab. Das Auto ist tot und ich werde mich wohl am Montag ziemlich beherrschen müssen, wenn ich den Serviceleiter der Mercedes-Benz Niederlassung anrufe und ihn davon in Kenntnis setze, dass mein Auto nach 14 Tagen Werkstattaufenthalt, vier getauschten Benzin-Einspritzventilen und Überprüfung der Autogas-Anlage noch immer nicht funktioniert.

Gas-Steuergerät nicht die Ursache

Heute kam die langerwartete Rückmeldung vom Autogas-Spezialisten meiner MB-Werkstatt. Er hat das Fahrzeug zweimal kaltgestartet, den Fehlerspeicher ausgelesen, alle elektronischen Komponenten überprüft, nochmal probegefahren und ist zu dem Schluß gekommen, dass die Gasanlage samt Steuergerät in jeder Hinsicht einwandfrei arbeitet. Es fällt mir wirklich sehr schwer das zu glauben aber ich habe wohl keine andere Wahl.

Im Umkehrschluß bedeutet das allerdings auch, dass vier der acht Benzin-Einspritzventile eines CLS 500 kurz nacheinander kaputt gegangen sind. Diese vier sind bereits ersetzt worden. Der Autogas-Fachmann hat mir empfohlen, zunächst keine weiteren Einspritzventile ersetzen zu lassen sondern erst einmal eine komplette Bezintankfüllung durchzulassen und dabei ein Additiv zum Reinigen der Ventile einzusetzen. Ein Problem könnte das Rail sein, wo das Benzin nach Ende der Kaltstartphase und Umschalten auf Gasbetrieb hinter den Einspritzventilen stehen bleibt. Es wird im Gasbetrieb des Motors dort dann permanent erhitzt und das wiederum kann Auswirkungen auf die Benzin-Einspritzventile haben – speziell wenn das Fahrzeug im Gasbetrieb abgestellt wird.

Nun gut, ich werde wohl oder übel abwarten müssen ob die vier restlichen Einspritzventile nun auch noch kommen. Alle acht prophylaktisch zu ersetzen macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Nun hoffe ich, dass ich mein Fahrzeug nach 12 Tagen Werkstattaufenthalt morgen zurück bekomme. Den demnächst fälligen Assyst F habe ich gleich miterledigen lassen (2000km vor der Zeit) und ich hoffe nun, dieses Jahr keine Werkstatt mehr von innen sehen zu müssen.

Endlich beim Autogas-Fachmann

Nach acht Tagen Werkstattaufenthalt ist mein Fahrzeug nun endlich dort angekommen, wo er eigentlich sofort hingebracht werden sollte: Beim Service für Autogas-Umrüstungen in Chemnitz. Ich bekomme einen Anruf vom Techniker, der mich nochmal detailliert zu dem Problem befragt. Ich schildere ihm also erneut die ganze Geschichte: Unruhiger Motorlauf nach Kaltstart, dann OBD-Leuchte, zwei getauschte Benzin-Einspritzventile, sofortiges Auftreten von erneutem unruhigen Motorlauf nach Kaltstart, wieder OBD-Leuchte, zwei weitere defekte Benzin-Einspritzventile und meinen Verdacht bezüglich des Gas-Steuergerätes. Der Techniker hält es durchaus für möglich, dass bei dem M273-Motor die Benzin-Einspritzventile reihenweise kaputt gehen – er erzählt mir etwas vom „problematischen Rail“. Vor der Umrüstung sicherte man mir in eben dieser Niederlassung zu, dass der Umbau „absolut unproblematisch“ werden würde und der M273 unverwüstlich. Nun verabschieden sich kurz nacheinander reihenweise die Benzin-Einspritzventile? Das Beste oder nichts!?

Jedenfalls sichert man mir zu, alle Komponenten überprüfen zu wollen und anschliessend Kaltstarts durchzuführen um sicher zu gehen, dass die Gasanlage einwandfrei arbeitet und nicht ursächlich für defekte Benzin-Einspritzventile ist. Vor Dienstag rechne ich nicht mit meinem Auto – das waren dann 12 Tage unnötiger Werkstattaufenthalt.

 

Mißachtung meines Auftrags!?

Sieben Tage steht der CLS nun schon in der Werkstatt und ich habe keinerlei Rückmeldung erhalten. Das hat mich bewogen, mal anzurufen um nach dem Status zu fragen. Der Meister teilt mir mit, dass mein Auto gerade zusammengebaut wird und Testfahrten erfolgen sollen – bis zu 200km wollen sie fahren!? Auf meine Nachfrage, was die Überprüfung des Gas-Steuergeräts ergeben hat, erhalte ich zur Antwort, dass er das vor Ort nicht testen könne. Offensichtlich hat er keine Kenntnis von dem schriftlichen Auftrag, den ich erteilt habe!?

Ich habe explizit beauftragt, den Wagen zunächst in die Niederlassung bringen zu lassen, die ihn auf Autogas umgerüstet hat um dort das Gas-Steuergerät auf einwandfreie Funktion testen zu lassen BEVOR weitere Benzin-Einspritzventile ausgetauscht werden. Nach dieser erfolgter Überprüfung wäre ich zudem gerne telefonisch kontaktiert worden.

Das ist jedoch gar nicht erfolgt, stattdessen wurden bei diesem Werkstattaufenthalt einfach zwei weitere Einspritzventile getauscht. Ich koche, fahre in die Werkstatt und konfrontiere den Service-Leiter mit der Mißachtung meines Auftrags. Er klärt mich auf, dass es in so einem Fall richtig sei „prophylaktisch alle Einspritzventile auzutauschen“. Dennoch entschuldigt er sich mehrfach und sichert mir zu, den Wagen umgehend in die Niederlassung Chemnitz verbringen um dort das Gas-Steuergerät überprüfen zu lassen. Vor dem Wochenende bekomme ich mein Auto also sicher nicht mehr zurück 🙁

Einspritzventile: Viel teurer als erwartet!

Gestern habe ich die Rechnung für das Austauschen der ersten zwei Benzin-Einspritzventile erhalten und die hat mich fast vom Stuhl gehauen. Der Benzin-Einspritzventil-Spaß wird sehr viel teurer als erwartet: Für Fehlerdiagnose, das Quertauschen von vier Ventilen zur Eingrenzung der Fehlerquelle sowie das Austauschen von zwei defekten Einspritzventilen berechnet mir die MB-Vertragswerkstatt 722 Euro (inkl. Mwst.). Der Wagen geht morgen wieder in die Werkstatt, dann werden die restlichen sechs Ventile auch noch ausgetauscht. Ich hatte insgesamt mit 1000 Euro für das Tauschen aller acht Ventile kalkuliert. Die gesamte Reparatur wird jetzt wohl eher 2000 Euro kosten. Satte zweitausend Euro für den Austausch von Teilen des Benzinkreislaufs an einem auf Autogasbetrieb umgerüsteten Fahrzeug! Ich könnte gerade nur noch kotzen…

Ewig leuchtet die OBD-Leuchte

2014-06-02_220814-obdDieses Symbol wird dieser Tage zu meinem persönlichen Albtraum: Heute nach Kaltstart wieder unrunder Motorlauf, kurz darauf leuchtet die gelbe OBD-Leuchte erneut auf. Und sie bleibt an. Sollte der Meister recht behalten und die Benzin-Einspritz-Ventile geben – natürlich rein zufällig alle zur gleichen Zeit – wegen Unterforderung ihren Geist auf? Im Benzin-Betrieb kann man spüren, dass etwas unrund läuft. In den Gasbetrieb geschaltet schnurrt der Motor wieder wie ein Kätzchen. Nur ohne Benzin zum Start geht es eben nicht. Im Moment könnte ich einfach nur Kotzen…

Gerade haben sich die Umrüstungskosten amortisiert und die Umrüstung angefangen, sich in bare Münze auszahlen, da macht mir der Teil meines CLS einen Strich durch die Rechnung, den ich eigentlich gar nicht mehr benötige: Die Benzineinspritzanlage. Die Reparatur bzw. der Austausch aller acht Benzin-Einspritzventile wird mich am Ende wohl mehr als 1.000 Euro kosten – alleine 640 Euro Materialkosten für die Einspritz-Ventile. Damit werde ich für diese „Folgekosten“ mindestens 11.000 weitere Kilometer benötigen um die Kosten wieder hereinfahren 🙁 So werde ich also morgen früh in der Werkstatt anrufen und das Auto wieder abholen lassen.