Kulanzantrag an Mercedes-Benz

Ich habe am 27.09.2014 folgenden Kulanzantrag an das
Mercedes-Benz Customer Assistance Center in Maastricht gestellt:

Betreff: WDD219xxxxAxxxxxx – ein unreparierbarer Mercedes-Benz CLS 500

Sehr geehrte Damen und Herren,

zunächst möchte ich zum Ausdruck bringen, dass mein Vertrauen in die Produkte Ihres Hauses durch die dritte Enttäuschung in Folge zutiefst erschüttert ist. Ich möchte Sie natürlich auch wissen lassen, warum dies so ist:

– ein W210 ist mir buchstäblich über dem Kopf wegoxidiert.
– ein S211 machte nach rund 100TKM Probleme mit den Diesel-Injektoren.
– ein C219 wird vom autorisierten Mercedes-Benz Partner als unreparierbar aufgegeben.

Mercedes-Benz stellt für mich seit meiner Jugend den Inbegriff deutscher Ingenieurskunst und Werthaltigkeit dar, ein Auto dieser Marke sollte in meinen Augen für die Ewigkeit gebaut sein. Doch keiner „meiner Sterne“ hat es defacto geschafft mich länger als 10 Jahre zu begleiten. Statt dessen empfiehlt man mir heute sogar einen erst 8 Jahre alten und einst 96.000 Euro teuren CLS 500 quasi abwracken zu lassen!

Ja, tatsächlich wurde mir von meinem autorisierten Mercedes-Benz Partner Schloz Wöllenstein GmbH & Co. KG nach nahezu zehnwöchigem Werkstattaufenthalt angeraten, mich von meinem C219 zu trennen und das Fahrzeug zur Weiterverwertung nach Osteuropa exportieren lassen: Das Fahrzeug sei nicht reparierbar. Meine maßlose Enttäuschung hierüber brauche ich wohl nicht zu betonen.

Ich habe das Fahrzeug bei der Schloz Wöllenstein GmbH & Co. KG erworben, es wurde im gleichen Haus durchgängig scheckheftgepflegt und es hat heute eine Laufleistung von gerade einmal 125TKM. Insgesamt war ich sehr zufrieden mit dem Fahrzeug – in meinen Augen ist der C219 übrigens der schönste Mercedes-Benz, der in den letzten 20 Jahren erschaffen wurde.

Doch dann, Ende Mai 2014, kündigte ein Aufleuchten der OBD-Lampe Probleme an. Probleme, die bis zum heutigen Tag nachwirken. Zunächst einmal traten in kurzen zeitlichen Abständen Defekte an fünf der acht Einspritzventile auf, sie wurden entsprechend ausgetauscht. Auch eine neue Kraftstoffpumpe wurde zwischenzeitlich verbaut, ohne den gewünschten Erfolg, weshalb letztlich das Motorsteuergerät als Ursache für die Defekte an den Einspritzventile in Verdacht geriet.

Tatsächlich stellte ein externer Dienstleister einen „temperatursensiblen Defekt auf einer Multilayerplatine“ fest. Dieser Defekt wurde repariert. Doch auch nach durchgängigen Werkstattaufenthalten von zehn Wochen und daraus resultierenden Kosten von mehr als 3.000 Euro für Fehlersuche und -behebung war mein Fahrzeug noch immer nicht mängelfrei denn mit dem Einbau des reparierten Motorsteuergeräts trat ein neues Problem auf:

Beim ersten Anhalten nach einem Kaltstart und abgeschlossener Aufwärmphase des Motors verdunkelt sich kurz die Instrumententafel und die Bordspannung sinkt auf 12,5V (Soll 14V), dann treten die Drehzahlschwankungen auf, in deren Folge der Motor sogar abstirbt. Es scheint als ob ein großer Verbraucher mächtig Strom zieht. Dieses Phänomen tritt einmalig nach jedem Kaltstart auf.

Nach weiteren zwei Wochen Werkstattaufenhalt zu Behebung dieses Mangels gab mein autorisierter Mercedes-Benz Partner in Person des Geschäftsführers zu Protokoll, dass seine, Zitat, „Werkstatt mit dem Latein am Ende ist“. Eine letzte „Fehlersuche“ im Hause Schloz Wöllenstein scheiterte selbst mit Unterstützung des Pkw-Service Berlin. Man bot mir deshalb den Rückkauf des Fahrzeugs an, doch dieses Angebot war nichts anderes als die Vermittlung an einen Dritten, der das Fahrzeug zu einem Schleuderpreis erwerben und exportieren wollte.

Ich habe mein Fahrzeug daraufhin zur weiteren Fehlersuche durch die Name GmbH nach Ort verbracht. Dort wurde nun weitere 10 Tage lang akribisch nach dem Fehler gesucht. Alle elektrischen Bauteile und Sensoren wurden getestet, zuletzt wurde das Fahrzeug sogar riemenlos bewegt. Zusätzlich wurde Rücksprache mit dem Reparateur des Motorsteuergeräts in Bautzen gehalten. Gemeinsam mit diesem ist Herr Name zu dem Schluß gekommen, dass für das Fehlerbild meines Fahrzeuges ein Defekt am Motorsteuergerät ursächlich ist. Eine erneute Reparatur des Motorsteuergeräts sei nach Aussage des Reparateurs aber nicht möglich, denn mangels Fehlercode liege kein konkreter Anhaltspunkt für eine Reparatur vor.

Ein Ersatz für das Motorsteuergerät soll nun noch einmal mit 1.400 Euro zu Buche schlagen, dazu kommen Kosten für Programmierung und Einbau. Nachdem ich bereits mehr als 3.500 Euro in die Fehlersuche und -behebung investiert habe, ist meine finanzielle Schmerzgrenze erreicht.

Der gesamte Vorgang würde damit Kosten in Höhe von rund 5.000 Euro verursacht haben. 5.000 Euro für den Defekt eines so zentralen Motor-Bauteils an einem acht Jahren alten, scheckheftgepflegten Mercedes-Benz CLS 500. Der Umstand, dass das Fahrzeug bereits seit Ende Mai nicht mehr genutzt werden konnte und ich in dieser Zeit auf mein Privatfahrzeug zurückgreifen musste, findet noch nicht einmal Eingang in diese Berechnung.

Ich ersuche die Daimler AG deshalb um ein Ersatz-Motorsteuergerät und hoffe dabei auf Ihre maximale Kulanz und eine beschleunigte Abwicklung.

Ich verbleibe,
mit den freundlichsten Grüßen

Diagnose: Defektes Motorsteuergerät

Zehn weitere Tage stand der CLS nun zur Fehlersuche in einer Werkstatt, die zwar an Mercedes-Benz angeschlossen aber nicht „autorisiert“ ist. Dass dies kein Kriterium für Kompetenz sein muss, habe ich schnell festgestellt.

Erinnern wir uns kurz an das Problem: Seitdem das Motorsteuergerät von der Reparatur zurück kam treten beim ersten Anhalten nach einem Kaltstart und abgeschlossener Aufwärmphase des Motors seltsame Drehzahlschwankungen auf, in deren Folge der Motor im Gasbetrieb sogar ausgeht. Erst verdunkelt sich kurz die Instrumententafel und die Bordspannung sinkt auf 12,5V (Soll 14V), dann treten die Drehzahlschwankungen auf. Es scheint, dass ein großer Verbraucher mächtig Strom zieht.

Um der Ursache dieses Problems auf die Spur zu kommen wurden nahezu alle Sensoren überprüft, elektrische Verbraucher unter die Lupe genommen und zuletzt wurde der CLS sogar „riemenlos“ bewegt. Dies bedeutet, dass die elektrischen Verbraucher an Bord keinen Strom bekommen, einzig der Motor wird über die Batterie versorgt. Auch hierbei trat das Phänomen auf. Damit bleibt eigentlich nur noch ein Schluß: Das Motorsteuergerät ist defekt. Reparieren lässt es sich mangels Fehlercode nicht – der Fehler tritt im Motorsteuergerät auf, kein externes Bauteil wird dadurch in Mitleidenschaft gezogen und entsprechend hat ein Reparateur keinerlei Anhaltspunkt für die Reparatur des Motorsteuergeräts. Außerdem kann ein Motorsteuergerät dummerweise nicht mal eben testweise durch ein anderes ersetzt werden, es muss auf das Fahrzeug codiert und programmiert werden, was auch mit Diebstahlsicherheit zu tun.

Ein neues Motorsteuergerät schlägt mit 1.400 Euro zu Buche und nachdem ich bereits mehr als 3.500 Euro in die Fehlersuche und -behebung investiert habe, würde dieser Betrag sehr schmerzen. Ich werde deshalb nun persönlich bei Daimler einen Kulanzantrag stellen. Es darf in meinen Augen nicht sein, dass mich der Defekt eines so zentralen Motor-Bauteils bei einem acht Jahren alten, scheckheftgepflegten Fahrzeug stolze 5.000 Euro kosten soll. Falls der Kulanzantrag abgelehnt wird werde ich eben doch Kunde bei Lexus. Aber noch gebe ich meinen Sternengleiter nicht auf.

Chance vertan, bye bye Benz

Am vergangenen Donnerstag, den 04.09.2014, also nach einem erneutem Werkstattaufenthalt von 16 Tagen, habe ich meinen CLS mal wieder als repariert zurückerhalten. Ein Unterdruck-Dingsbla wurde mithilfe des MB-Pkw-Service in Berlin als Ursache ausgemacht und Instand gesetzt, das Fahrzeug weise nun keine Auffälligkeiten mehr auf und solle nun von mir im Alltagsbetrieb getestet werden. Dazu bin ich erst am Sonntag gekommen, mit katastrophalem Ergebnis. Am Montag Abend habe ich meinen „Alltagstest“ wiederholt und dieses Video dabei angefertigt:


Alles begann mit einem Verbrennungsfehler Ende Mai. Seit Anfang Juni befand sich der CLS rund 10 Wochen – also beinahe durchgängig – in der Obhut einer authorisierten Mercedes-Benz-Vertragswerkstatt, wo mir bis dato Kosten in Höhe von rund 3.000 Euro in Rechnung gestellt wurden – dankenswerterweise mit diversen Rabatten und einer Gutschrift. Das Ergebnis: Ein Fahrzeug, dessen Motor beim ersten Anhalten nach Erreichen der Betriebstemperatur ausgeht – und zwar regelmäßig nach jedem Kaltstart.

Ich war bislang ein wirklich treuer Stern-Kunde, in den drei Jahren seit dem Kauf meines CLS habe ich rund 15.500 Euro für Service, Umbau, Reparaturen, Ersatzteile und Pflege ausgegeben.

Nun aber bin ich wirklich maßlos enttäuscht, schließlich sind aller guten Dinge sind drei:
1) Ein E220 CDI (W210) ist mir buchstäblich über dem Kopf wegoxidiert.
2) Beim E320 CDI T (S211) kündigten sich Probleme mit den Dieselinjektoren an.
3) Ein CLS500 (C219) ist nicht mehr mangelfrei zu reparieren.

Am Umbau auf Autogas kann es beim CLS wohl nicht liegen: Im CLS-Forum gibt es genügend equivalente Fahrzeuge, die teilweise schon weit mehr als 100TKM auf LPG zurückgelegt haben und zwar ohne jegliches Problem.

Dies besiegelt wohl oder übel meinen Abschied von der Marke Mercedes-Benz. Das Beste oder nichts? Wohl kaum, denn auch andere Mütter haben schöne Töchter: Ein adäquater Ersatz für meinen CLS fände sich im Maserati Quattroporte, dessen V8 ich wieder umrüsten lassen würde – jedoch bei einem qualifizierten Umrüster, oder im Lexus GS 450h, der als Hybrid keiner Umrüstung bedarf.

Und mein scheckheftgepflegter CLS? Mit einem Alter von 8 Jahren und nach 125TKM ist ein moderner, ehemals 96.000 Euro teurer Mercedes-Benz offensichtlich nur für eines zu gebrauchen: Export nach Osteuropa.

Waren das noch Zeiten, als ein Benz für die Ewigkeit gebaut wurde? Heute setzen viele Konzerne (und nicht nur die Autobauer) auf geplante Obsoleszenz, schliesslich verdienen sie ihr Geld nicht mit ihren alten Produkten sondern mit dem Absatz von neuen. Alles für mehr Shareholder Value! Tun wir den armen Aktionären also doch den Gefallen und schieben wir alle paar Jahre unser teueres Luxus-Auto in eine Schrottpresse und kaufen – oh Moment, die wenigsten kaufen – finanzieren uns ein neues Vehikel. Für mich muss das in Zukunft jedenfalls nicht mehr „das Beste“ sein, sondern es kann unter diesen Umständen auch gerne ein „nichts“ werden.

Eine letzte Chance

Vielleicht war ich etwas zu voreilig. Mit einigem Abstand habe ich mir den gesamten Vorgang noch einmal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen: Die Probleme der letzten Monate stehen offensichtlich NICHT in Zusammenhang mit der Gasumrüstung, alle Defekte betrafen den Benzin-Kreislauf, ursächlich war wohl ein Defekt am Benzin-Motorsteuergerät. Ärgerlich ist dabei vor allem die gescheiterte Anschluß-Garantieverlängerung, die aufgrund der Umrüstung verweigert wurde. Auf diesen Umstand hätte seitens des Autohauses VOR der Umrüstung hingewiesen werden MÜSSEN. Das wurde versäumt, sodass bislang Kosten in Höhe von  2990.- Euro netto angefallen sind. Dagegen steht eine Gutschrift in Höhe von 500.- Euro, die im Rahmen einer Sonderkulanz erteilt wurde. Bleiben immernoch 2490.- Euro netto für Reparaturen, die wohl ansonsten von der Anschluß-Garantie MB-100 für 989.- Euro abgedeckt gewesen wären. Eine Anschluß-Garantie, die mindestens eine andere (sogar externe) Autogas-Umrüstung im gleichen Autohaus wohl bekommen hat, wie Dirk hier beschrieb.

Ich habe nun jedenfalls entschieden mich doch nicht so voreilig von meinem CLS zu trennen, wie einige das vielleicht gerne sehen würden, denn nach diversen Testfahrten steht fest: Das Fahrzeug läuft sowohl im Benzin- als auch im Gasbetrieb wieder einwandfrei – bis auf eine Ausnahme: Nach jedem Kaltstart treten beim Aufwärmen des Motors Drehzahlschwankungen auf, in deren Folge der Motor einmal ausgeht – unabhängig von der Betriebsart.

Unter diesen Bedingungen lässt sich dieses Verhalten reproduzieren:
Kaltstart am Morgen, Fahrstrecke ca. ~1 bis 5km, Motorlaufzeit ca. ~7min, Temperatur ~70°C, Leerlaufzustand (stehendes Fahrzeug in Betriebsart „D“ oder „N“)

Anschliessend können folgende Beobachtungen gemacht werden:
Kurz vor Beginn der Drehzahlschwankung ist ein Klacken zu vernehmen, dann verdunkelt sich für einen kurzen Moment die Beleuchtung im Kombi-Instrument – als ob ein großer Verbraucher mächtig Strom zieht. Direkt darauf geht die Drehzahl minimal herunter, wird dann zwei-/dreimal auf 900 Touren hochgeregelt woraufhin der Motor ausgeht und zwar unabhängig von der Betriebsart Gas oder Benzin.

Dieses Phänomen tritt ausschließlich nach Kaltstart auf! Das Fahrzeug wurde in den
vergangenen Tagen mehrmals täglich und auch über weite Strecken bewegt ohne dass im warmen Zustand irgendetwas von Drehzahlschwankungen zu bemerken war. Schnurrt wie ein Kätzchen.

Der Werkstattmeister hat nun eine Unterdruck-Luftpumpe in Verdacht und deren Membrane zurückgesetzt – leider ohne Erfolg. Es ist schon erstaunlich, wie an meinem Fahrzeug ein Teil nach dem anderen den Geist aufzugeben scheint – das spricht nicht unbedingt für die Qualität, die ich von einem Mercedes-Benz dieser Fahrzeug- und Preisklasse erwartet habe. Anyway: Morgen Abend werde ich den Wagen nun noch einmal in diese Werkstatt geben. Es ist die letzte Chance, die ich ihnen gebe – aber es ist noch lange nicht die letzte Chance für meinen CLS.

Einspritzventile: Viel teurer als erwartet!

Gestern habe ich die Rechnung für das Austauschen der ersten zwei Benzin-Einspritzventile erhalten und die hat mich fast vom Stuhl gehauen. Der Benzin-Einspritzventil-Spaß wird sehr viel teurer als erwartet: Für Fehlerdiagnose, das Quertauschen von vier Ventilen zur Eingrenzung der Fehlerquelle sowie das Austauschen von zwei defekten Einspritzventilen berechnet mir die MB-Vertragswerkstatt 722 Euro (inkl. Mwst.). Der Wagen geht morgen wieder in die Werkstatt, dann werden die restlichen sechs Ventile auch noch ausgetauscht. Ich hatte insgesamt mit 1000 Euro für das Tauschen aller acht Ventile kalkuliert. Die gesamte Reparatur wird jetzt wohl eher 2000 Euro kosten. Satte zweitausend Euro für den Austausch von Teilen des Benzinkreislaufs an einem auf Autogasbetrieb umgerüsteten Fahrzeug! Ich könnte gerade nur noch kotzen…

Ewig leuchtet die OBD-Leuchte

2014-06-02_220814-obdDieses Symbol wird dieser Tage zu meinem persönlichen Albtraum: Heute nach Kaltstart wieder unrunder Motorlauf, kurz darauf leuchtet die gelbe OBD-Leuchte erneut auf. Und sie bleibt an. Sollte der Meister recht behalten und die Benzin-Einspritz-Ventile geben – natürlich rein zufällig alle zur gleichen Zeit – wegen Unterforderung ihren Geist auf? Im Benzin-Betrieb kann man spüren, dass etwas unrund läuft. In den Gasbetrieb geschaltet schnurrt der Motor wieder wie ein Kätzchen. Nur ohne Benzin zum Start geht es eben nicht. Im Moment könnte ich einfach nur Kotzen…

Gerade haben sich die Umrüstungskosten amortisiert und die Umrüstung angefangen, sich in bare Münze auszahlen, da macht mir der Teil meines CLS einen Strich durch die Rechnung, den ich eigentlich gar nicht mehr benötige: Die Benzineinspritzanlage. Die Reparatur bzw. der Austausch aller acht Benzin-Einspritzventile wird mich am Ende wohl mehr als 1.000 Euro kosten – alleine 640 Euro Materialkosten für die Einspritz-Ventile. Damit werde ich für diese „Folgekosten“ mindestens 11.000 weitere Kilometer benötigen um die Kosten wieder hereinfahren 🙁 So werde ich also morgen früh in der Werkstatt anrufen und das Auto wieder abholen lassen.

Zwischenfazit nach 42TKM auf Autogas

Dieser Tage hat der CLS 42.000 Kilometer mit Autogas zurückgelegt. Seit dem letzten Zwischenfazit gab es keinerlei Probleme oder Auffälligkeiten, der Wagen läuft einwandfrei auf LPG. Die fällige Hauptuntersuchung im vergangenen September verlief reibungslos und mangelfrei, alles ist grünen Bereich. Der Durchschnittsverbrauch ist in der Zwischenzeit mit 15,6 Litern/100 km sogar noch ein bischen gesunken wodurch sich der Mehrverbrauch im LPG-Betrieb auf 18,5% eingependelt hat. Die Kraftstoffkosten liegen bei 12,59 Euro brutto pro 100 gefahrene Kilometer – das kann sich für dieses schwere und kräftige Fahrzeug wohl definitiv sehen lassen.

Die Umrüstkosten haben sich in diesen Wochen nach ziemlich genau zwei Jahren amortisiert, ich hatte die Amortisierungsgrenze in der Wirtschaftlichkeitsrechnung mit rund 40TKM berechnet. Ab jetzt wird also kräftig gespart, zumindest bei den Kraftstoffkosten denn Versicherung, Steuern, Reparatur und Wartung eines CLS 500 sind auch weiterhin nicht gerade „günstig“.

Es ist mir nach wie vor ein absoluter Genuß mit dem Dickschiff an der LPG-Zapfsäule regulärer Tankstellen zu halten und beim Tanken die verstohlenen Blicke der Superbenzin-Käufer auf das Zählwerk zu beobachten. In den vergangenen zwei Jahren schossen auch viele neue LPG-Tankstellen aus dem Boden, sodass man mittlerweile beinahe überall tanken und dabei sogar noch Preise vergleichen kann. Ich kann mich an dieser Stelle nur wiederholen: Wer seinen Benziner nicht auf LPG umrüstet ist selber Schuld!

Ich jedenfalls freue mich jetzt auf die nächsten 42.000 Kilometer!
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Erste Intervallwartung der Prins-Anlage

Die Gasanlage wird bei der regelmäßigen Inspektion des CLS bei meiner Mercedes-Benz Niederlassung nicht berücksichtigt – die Prins Anlage hat ein eigenes Wartungsheft und eigene Wartungsintervalle. Da die erste Wartung bald fällig wäre und der Wagen ohnehin gerade mit den defekten Verdampfern in der Werkstatt war, ließ ich die Intervallwartung der Gasanlage auch gleich durchgeführen. Dabei wurden die beiden Keihin Filter ausgetauscht – Kostenpunkt 30,76 Euro netto pro Stück. Die Wartungsarbeiten selber schlagen mit 105,30 Euro netto zu Buche, für die erste Inspektion der Gasanlage fallen insgesamt Kosten in Höhe von 198,52 brutto an. Der Preis ist ok wenn man bedenkt, dass die Wartung direkt von Mercedes-Benz durchgeführt wird 😉

Ganz ohne Benzin geht es nicht

Ein Aspekt wurde von mir bislang vernachlässigt: Obwohl auf Flüssiggas umgerüstet benötigt der CLS regelmäßig Superbenzin, zumindest zum Anlassen des Motors. In der Regel schaltet die Steuerung bei einem Kaltstart nach ca. 3km Fahrstrecke auf Gasbetrieb um – wenn der Motor optimale Betriebsbedingungen erreicht hat. Je niedriger die Außentemperaturen desto länger dauert es bis auf LPG umgeschaltet wird. Doch auch der warme Motor wird IMMER mit Superbenzin gestartet auch wenn wenige Augenblicke später sofort auf Gas umgeschaltet wird. Bedingt durch diesen sogenannten ambivalenten Betrieb geht ohne Benzin an Bord rein gar nichts.

Es fallen also immer auch Kosten für Startbenzin an. Diese Kosten exakt zu beziffern ist schwer möglich denn wie geschildert verbraucht jedes Anlassen des Motors Super. Dabei ist völlig irrelevant ob ein einmal angelassenes Fahrzeug anschliessend 3km oder 300km bewegt wird. Um den Wert dennoch irgendwie in meinen aktuellen Daten darzustellen habe ich gerade einen durchschnittlichen Superverbrauch von 0,46 Litern bzw. 0,76 € auf 100km errechnet. Aussagekräftig sind diese Daten jedoch auf Grund des Geschilderten nicht wirklich, interessanter sind da vielleicht die Zeiträume zwischen den Tankvorgängen:

Um zu vermeiden, dass der Super-Kraftstoff im Tank überlagert betanke ich den CLS in aller Regel mit maximal 20 Litern Benzin. Seit der Umrüstung im April 2012 bis heute, Januar 2013, ist das genau fünf Mal passiert – im Schnitt fahre ich nur alle zwei Monate an eine Tankstelle um Benzin zu tanken.

Köln – Dresden mit 13,4 Litern

Ich bin versuchsweise eine 642 Kilometer lange Strecke von Köln nach Dresden im Schongang gefahren, dabei den Motor des CLS nur selten über 2000 Touren drehen und habe so einen Durchschnittsverbrauch von 13,4 Litern LPG pro 100km erreicht. Und es sind keineswegs nur Autobahnkilometer darunter denn von Olpe bis Eisenach bin ich auf Landstrassen gefahren, d.h. auch die Berge des Rothaargebirges und des Sauerlands sind in diesem Wert enthalten. Von Dresden nach Köln und zurück – das waren 1216 Kilometer mit Treibstoffkosten von 132,77 Euro brutto – das kann sich sehen lassen.