Chance vertan, bye bye Benz

Am vergangenen Donnerstag, den 04.09.2014, also nach einem erneutem Werkstattaufenthalt von 16 Tagen, habe ich meinen CLS mal wieder als repariert zurückerhalten. Ein Unterdruck-Dingsbla wurde mithilfe des MB-Pkw-Service in Berlin als Ursache ausgemacht und Instand gesetzt, das Fahrzeug weise nun keine Auffälligkeiten mehr auf und solle nun von mir im Alltagsbetrieb getestet werden. Dazu bin ich erst am Sonntag gekommen, mit katastrophalem Ergebnis. Am Montag Abend habe ich meinen „Alltagstest“ wiederholt und dieses Video dabei angefertigt:


Alles begann mit einem Verbrennungsfehler Ende Mai. Seit Anfang Juni befand sich der CLS rund 10 Wochen – also beinahe durchgängig – in der Obhut einer authorisierten Mercedes-Benz-Vertragswerkstatt, wo mir bis dato Kosten in Höhe von rund 3.000 Euro in Rechnung gestellt wurden – dankenswerterweise mit diversen Rabatten und einer Gutschrift. Das Ergebnis: Ein Fahrzeug, dessen Motor beim ersten Anhalten nach Erreichen der Betriebstemperatur ausgeht – und zwar regelmäßig nach jedem Kaltstart.

Ich war bislang ein wirklich treuer Stern-Kunde, in den drei Jahren seit dem Kauf meines CLS habe ich rund 15.500 Euro für Service, Umbau, Reparaturen, Ersatzteile und Pflege ausgegeben.

Nun aber bin ich wirklich maßlos enttäuscht, schließlich sind aller guten Dinge sind drei:
1) Ein E220 CDI (W210) ist mir buchstäblich über dem Kopf wegoxidiert.
2) Beim E320 CDI T (S211) kündigten sich Probleme mit den Dieselinjektoren an.
3) Ein CLS500 (C219) ist nicht mehr mangelfrei zu reparieren.

Am Umbau auf Autogas kann es beim CLS wohl nicht liegen: Im CLS-Forum gibt es genügend equivalente Fahrzeuge, die teilweise schon weit mehr als 100TKM auf LPG zurückgelegt haben und zwar ohne jegliches Problem.

Dies besiegelt wohl oder übel meinen Abschied von der Marke Mercedes-Benz. Das Beste oder nichts? Wohl kaum, denn auch andere Mütter haben schöne Töchter: Ein adäquater Ersatz für meinen CLS fände sich im Maserati Quattroporte, dessen V8 ich wieder umrüsten lassen würde – jedoch bei einem qualifizierten Umrüster, oder im Lexus GS 450h, der als Hybrid keiner Umrüstung bedarf.

Und mein scheckheftgepflegter CLS? Mit einem Alter von 8 Jahren und nach 125TKM ist ein moderner, ehemals 96.000 Euro teurer Mercedes-Benz offensichtlich nur für eines zu gebrauchen: Export nach Osteuropa.

Waren das noch Zeiten, als ein Benz für die Ewigkeit gebaut wurde? Heute setzen viele Konzerne (und nicht nur die Autobauer) auf geplante Obsoleszenz, schliesslich verdienen sie ihr Geld nicht mit ihren alten Produkten sondern mit dem Absatz von neuen. Alles für mehr Shareholder Value! Tun wir den armen Aktionären also doch den Gefallen und schieben wir alle paar Jahre unser teueres Luxus-Auto in eine Schrottpresse und kaufen – oh Moment, die wenigsten kaufen – finanzieren uns ein neues Vehikel. Für mich muss das in Zukunft jedenfalls nicht mehr „das Beste“ sein, sondern es kann unter diesen Umständen auch gerne ein „nichts“ werden.

« »

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert